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Die Abschiedspredigt des Propheten Muhammad (Allahs Heil und Frieden auf ihm)

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Die Abschiedspredigt des Propheten Muhammad (Allahs Heil und Frieden auf ihm) 

Während seiner Abschiedshajj, im Dhu'l-Hiddscha des Jahres 10 nach der Hidschra (632 n. Chr.), richtete der Prophet Muhammad (Allahs Heil und Frieden auf ihm) wiederholt Worte an seine Gefährten, die in ihrer Gesamtheit als „Abschiedspredigt“ überliefert werden. Folgendes ist eine Zusammenstellung der bekanntesten Worte aus dieser Predigt: 

„Hier bin ich, o Allah, hier bin ich. Hier bin ich, Du hast keinen Mitgott, hier bin ich. Wahrlich, alles Lob und alle Huld sind Dein und alle Herrschaft, Du hast keinen Mitgott."

Alles Lob gebührt Allah, Ihn loben wir und bei Ihm suchen wir Beistand. Ihn bitten wir um Verzeihung und zu Ihm kehren wir reuig um. Bei Ihm nehmen wir Zuflucht vor unserem eigenen Übel und vor dem Schlechten unserer Taten. Wen Allah rechtleitet, für den gibt es keinen, der ihn fehlgehen lässt, und wen Allah fehlgehen lässt, so gibt es für ihn keinen Rechtleitenden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, Er ist einzig, und Er hat keinen Mitgott. Sein ist die Herrschaft und Sein ist das Lob. Er gibt Leben und Er lässt sterben, und Er hat Macht über alle Dinge. Es gibt keinen Gott außer Allah, Er ist einzig. Er hat Sein Versprechen erfüllt und Seinem Diener zum Sieg verholfen, und Er allein hat die Scharen der Feinde zunichte gemacht.

Ihr Menschen! Hört meine Worte, denn ich weiß nicht, ob ich nach diesem Jahr noch einmal an diesem Ort mit euch zusammentreffen werde.

Fürwahr, euer Herr ist ein Einziger, und ihr stammt alle von einem Urvater ab. Ein Araber hat keinen Vorzug vor einem Nichtaraber, und ein Nichtaraber hat keinen Vorzug vor einem Araber, noch ist ein Weißer besser als ein Schwarzer oder ein Schwarzer besser als ein Weißer, außer durch Gottesfürchtigkeit.

Ihr Menschen! Wahrlich, euer Blut und euer Eigentum sind unverletzlich bis ihr eurem Herrn begegnet, so, wie dieser Tag und dieser Monat unverletzlich sind. Bald schon werdet ihr vor euren Herrn treten und nach euren Taten befragt. Wem also ein Gut anvertraut wurde, der gebe es dem zurück, der es ihm anvertraut hat. Und jeglicher Zins ist aufgehoben – nur eure Grundkapitalien stehen euch zu; handelt nicht unrecht, und ihr werdet nicht unrecht behandelt.

Alle Bräuche aus den Tagen der Unwissenheit sind unter meinen Füßen abgeschafft. Abgeschafft ist auch jegliche Blutschuld aus der Zeit der Unwissenheit. Die erste Blutschuld, die ich erlasse, ist die gegenüber (unserem Angehörigen) ’Amir ibn Rabi’a ibn al-Harith, welcher beim Stamm Sa’d aufwuchs und durch die Hudhail getötet wurde. Ebenso ist jeder Zins aus der Zeit der Unwissenheit abgeschafft. So ist der erste Zinsbetrag, den ich erlasse, der, welcher (meinem Onkel) ’Abbas ibn ’Abd al-Muttalib zustand, dadurch ist nun jeder Zins aufgehoben.

Hört auf meinen Rat und behandelt die Frauen gut, denn sie sind an euch gebunden und vermögen nichts für sich selbst (d.h. brauchen euch). Allah hat sie euch ja anvertraut, und mit ihnen zu verkehren wurde euch durch die Worte Allahs erlaubt. Begreift also meine Worte, o ihr Menschen, denn ich habe es euch bereits verkündet.

Ihr habt gewisse Rechte gegenüber euren Frauen, und eure Frauen haben gewisse Rechte euch gegenüber. Euer Recht ihnen gegenüber ist, dass sie niemandem erlauben, auf eurem Lager zu sitzen und niemanden eure Häuser betreten lassen, den ihr nicht mögt. Und ihr Recht euch gegenüber ist, dass ihr sie mit Bekleidung und Speise gut versorgt.

Und ich habe euch etwas hinterlassen, wodurch ihr niemals mehr fehlgehen werdet, so ihr daran festhaltet: das Buch Allahs und die Sunna Seines Propheten.

Ihr Menschen, es gibt keinen Propheten nach mir und keine Umma nach euch. Dient also eurem Herrn, verrichtet eure fünf täglichen Gebete, fastet euren Monat Ramadan, gebt bereitwillig die Zakat-Abgabe aus euren Vermögensgütern, vollzieht die Hajj zum Hause eures Herrn, gehorcht denjenigen, die für eure Angelegenheiten zuständig sind, und ihr werdet in den Paradiesgarten eures Herrn eingelassen.

Das Hinausschieben (eines heiligen Monats) ist ja eine Steigerung der Glaubensverweigerung, womit diejenigen fehlgehen, die den Glauben verweigern. Sie gestatten es ein Jahr und verwehren es ein Jahr, damit sie die Anzahl übereinstimmend machen mit dem, was Allah heilig gemacht hat, also gestatten sie, was Allah verwehrt hat (9:37)’, und verwehren, was Allah gestattet hat. Die Zeit (d. h. die Reihenfolge der Monate) ist wieder am gleichen Punkt angelangt, wie an dem Tag, an dem Allah die Himmel und die Erde geschaffen hat. Die Anzahl der Monate bei Allah ist ja zwölf Monate in der Schrift Allahs, am Tag, als Er die Himmel und die Erde geschaffen hat. Davon sind vier heilig’ (9:36), drei aufeinanderfolgende: Dhu'l-Qa’da, Dhu'l-Hiddscha und Muharram, und der Radschab von Mudar, der zwischen Dschumada und Scha’ban liegt.

Kehrt nach mir nicht als Fehlgehende zum Irrtum zurück, so dass ihr euch gegenseitig tötet.

Niemand, der ein Verbrechen begeht, ist dafür verantwortlich außer er selbst. Weder ist das Kind verantwortlich für das Verbrechen seines Vaters, noch ist der Vater verantwortlich für das Verbrechen seines Kindes.

Wahrlich, der Satan hat jede Hoffnung verloren, in diesem euren Land jemals wieder angebetet zu werden, doch ihr werdet ihm in den Dingen von euren Taten gehorchen, die ihr für gering erachtet, und er wird damit zufrieden sein. So nehmt euch in Acht vor ihm in eurer Religion.

Ihr Menschen! Hört meine Worte und begreift sie! Wisset, dass jeder Muslim dem anderen Muslim ein Bruder ist und dass alle Muslime Brüder sind. Keinem ist etwas vom Gut seines Bruders erlaubt, außer dem, was er ihm aus freien Stücken gibt, behandelt einander also nicht ungerecht.

Ihr Menschen! Hört und gehorcht, selbst wenn einem verstümmelten, abessinischen Sklaven die Befehlsgewalt über euch gegeben würde, solange er das Buch Allahs unter euch umsetzt.

Ihr Menschen! Allah, der Mächtige und Erhabene, hat jedem sein Recht zugeteilt, deshalb gilt ein Testament zugunsten eines Erben nicht (, wenn es gegen dieses Recht verstößt).

So verkünde es der Anwesende dem Abwesenden, denn vielleicht verkündet es der Anwesende jemandem, der es besser behält als er.

Und ihr werdet über mich befragt werden, was werdet ihr also sagen?“ Darauf sagten die Gefährten: „Wir bezeugen, dass Du die Botschaft verkündet, das Prophetentum erfüllt und aufrichtigen Rat gegeben hast.“ Daraufhin hob Allahs Gesandter (Allahs Heil und Frieden auf ihm) seinen Zeigefinger gen Himmel, deutete dann auf die Leute und sagte:

„O Allah, sei mein Zeuge! O Allah, sei mein Zeuge! O Allah, sei mein Zeuge!“

In jenem Dhu'l-Hiddscha, am Tag von Arafat, sandte Allah, der Gepriesene und Erhabene, die folgenden Worte herab:

(Heute habe Ich für euch eure Religion vollendet, und Ich habe Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Religion auserwählt.) (Qur´an 5:3)

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